Kommentar zu den PV-Steckdosenmodulen

Herr Wolfgang Müller von der Solar Info SIZ GmbH in 67435 Neustadt, Solarparkstr.1 stellte am 9.2.2017 in Gensingen in der Energieagentur seine Produkte vor, Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Einige Zuhörer fanden nur Stehplätze.

Bild 1 zeigt den Aufbau eines 250W-Moduls incl.Rahmen. Der dargestellte wetterfeste Wechselrichter ist meistens am Rahmen festgeschraubt. Den Rahmen kann man am Balkongeländer befestigen oder sonstwo und muß dann nur noch den 230V-Stecker in die Steckdose tun und fertig ist die PV-Anlage. Auf Seite 2 stehen die technischen Daten.

H.Müller empfiehlt den Einsatz von 2 Modulen zu je 250W an einem 500W-Wechselrichter. Gemäß Preisliste in Bild 3 kostet das € 870,- o.MWSt. und € 1035,30 incl.MWSt. Auch wenn Transport und Montage nicht inbegriffen sind, ist das ein guter Preis. Da 500kWh als Jahresertrag zu erwarten sind, kann Mann und Frau  jährlich etwa 500kWh*29Ct/kWh = € 145,- incl MWSt sparen. Nach einfacher Klein-Erna-Amortisationsrechnung ist das Geld nach 1035,30/145=7,14 Jahren wieder da und dann kommt die echte Gewinnzone.

Aber in Deutschland gibt es ja Bürokratie und deshalb muß die Anlage eigentlich beim Energieversorger angemeldet werden. DKE/AK 542.4.7 regelt das. Unterhalb von 600W werden PV-Anlagen als Bagatellanlage eingestuft und dann ist ein Kniefall vor dem Energieversorger nicht nötig. Dafür gibt es aber auch keine Vergütung für Strom, der bei starker Sonne und geringem Stromverbrauch im Haus an den Energieerzeuger gespendet wird. Das kommt selten vor, weil erstens immer irgendwas im Haus Strom verbraucht und zweitens nicht jeder Stromzähler eine Rücklaufsperre hat.

Zusatzkosten entstehen dadurch, daß eine Spezialsteckdose für etwa € 20,- empfehlenswert ist und manchmal auch vorgeschrieben wird. Der Wechselrichter schaltet sich normalerweise innerhalb von 0,2 sec ab, wenn die Verbindung zur Steckdose unterbrochen wird. Wenn er das ausnahmsweise mal nicht tut, ist man in der Stromschlaggefahr durch einen Stecker mit 2 spannungsführenden blanken Stiften. Der Spezialstecker vermeidet dies durch je ein Isolierrohr um die Stifte herum. Daher braucht er eine Spezialsteckdose.

Wenn die für die PV-Einspeisung benutzte Steckdose nicht allein an einer 16A-Sicherung liegt, sollte man diesen 16A-Sicherungautomaten gegen einen mit 13A oder 10A austauschen. Das ist eigentlich Erbsenzählerei, aber doch begründbar. Wenn die Geräte im Haus die Steckdosenleitung mit exakt 16A belasten würden, könnten diese 16A mit 3A vom PV-Modul stammen und mit 13A von der Sicherung (3A+13A=16A), die dann kurz vor dem Auslösen stünde und super korrekt die 16A-Leitung schützen würde.

 

PV-Steckdosenmodul mit Akku

Für Gartenhäuser, Camping usw. bietet SIZ eine PV-Anlage mit Akku und Wechselrichter an. 2 Module zu je 250W, ein 1kWh-Akku und der Wechselrichter kosten 1890,- (s.Bild 4 und 5). Das ist eine interessante Alternative zum Notstromaggregat, Ist geräuschlos, emissionsfrei und ohne Betriebskosten für Benzin. Setzt man diese Anlage zum Stromsparen ein, weil der Sonnenstrom auch nach Sonnenuntergang noch verfügbar ist, so ist das löblich, aber nicht unbedingt wirtschaftlich begründbar.

Prof. Dr. Manfred Fender

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